Für zukünftige Adoptant/innen
Die letzten 20 Monate haben unsere Leben ziemlich auf den Kopf gestellt. Mit dem coronabedingten Shift ins Home Office wurde der Traum des eigenen Hundes auch für viele Berufstätige plötzlich viel realistischer.
Verschiedene Lockdowns haben die Nachfrage nach Hunden explodieren lassen, und auch wir wurden von Anfragen überrollt. Manche hatten einen sehr genauen und gut ausgearbeiteten Plan (auch für die post-Covid Zeit), bei manchen merkten wir, dass die Adoption nicht ganz durchdacht war. Offenbar ist das ein ausgeprägtes Phänomen, da man aktuell von vielen Hunden hört, die aus verschiedenen Ländern in die Schweiz eingeführt werden, und kurz danach in Tierheimen abgegeben werden.
Ein zusätzliches Problem für uns ist aktuell, dass während der Pandemie die Ausstellung der Traces Papiere, die wir für die Ausfuhr der Hunde brauchen, in Griechenland massiv erschwert wurde. Aktuell läuft eine Gesetzesrevision und wir sind zuversichtlich, dass sich das System zum besseren ändern wird – momentan ist aber noch vieles offen.
Aufgrund der enormen bürokratischen Hürden und unserer wachsenden Bedenken vor unüberlegten Adoptionen führt unser Verein aktuell die Adoptionen in die Schweiz nur noch durch, wenn die Adoptant/innen nach Athen fliegen, um ihren Hund abzuholen.
Dies mag hart klingen, und wir hatten etwas Bammel vor dem Entscheid, aber wir haben seither praktisch ausschliesslich gute Erfahrungen gemacht. Durch diese “Hürde” fielen viele Anfragen weg von Leuten, die einfach gerne möglichst schnell mit möglichst wenig zeitlichem und finanziellem Aufwand einen Hund wollten. Zusätzlich haben unsere Adoptant/innen durch ihren ausserordentlichen Einsatz einen kleinen Einblick in die Welt ihres Schützlings erhalten. Durch das Kennenlernen vor Abflug konnte der Stress der Tiere vermindert werden und durch das Wegfallen der Ausfuhr über den Landesweg wurde auch die Reise ins neue Zuhause massiv verkürzt. Dementsprechend kamen unsere Fellnasen auch sichtbar entspannter an. Unvermittlungen gab es seither fast keine mehr und wir sind je länger je mehr überzeugt von diesem System. Der bürokratische Stress hat sich auf unserer Seite massiv reduziert und wir haben mehr Zeit für den nachhaltigen Tierschutz vor Ort mit Strassenkastrationen oder der Suche nach Futterpaten.
Wir können verstehen, dass dies für viele Leute eine grosse logistische und finanzielle Hürde darstellt. Diesen Leuten legen wir ans Herz, sich an ein lokales Schweizer Tierheim zu wenden, wo es viele Fellnasen gibt, die ein Zuhause suchen. Wir möchten dennoch betonen, dass die Adoption eines Hundes immer und auch langfristig mit Kosten verbunden sein wird – das sollte man sich im Voraus gut überlegen.
Wir bedanken uns ganz herzlich für das Verständnis und sind natürlich gerne für Fragen da.