EHRLICHIOSE:

WAS IST EINE EHRLICHIOSE BEIM HUND?

 

Unter einer Ehrlichiose beim Hund versteht man eine spezielle bakterielle Infektionskrankheit. Die Erkrankung kommt in erster Linie in tropischen und subtropischen Gebieten vor, insbesondere in den Mittelmeerregionen, aber auch in Afrika und Südostasien. Die Hunde infizieren sich mit der Ehrlichiose durch den Biss infizierter Zecken.

Tierärzte bezeichnen die Ehrlichiose auch als Mittelmeer- oder Reisekrankheit, da betroffene Hunde entweder aus diesen Ländern stammen oder sie sich bei Urlaubsaufenthalten infiziert haben. Die Erreger der Ehrlichiose befallen bestimmte Blutzellen und rufen damit verbundene Symptome hervor.

 

 

WAS SIND DIE URSACHEN FÜR EINE EHRLICHIOSE BEIM HUND?

 

Die Ursache der Ehrlichiose beim Hund ist das Bakterium Ehrlichia canis. Diese Bakterienart zählt zu den sogenannten Anaplasmen. Im Gegensatz zu anderen Bakterienarten verfügen sie über die Besonderheit, sich ausschliesslich innerhalb von Zellen aufzuhalten (intrazellulär). Die Bakterien benötigen zudem einen sogenannten Vektor als Überträger, dabei handelt es sich um Zecken. Die Zecke nimmt bei der Blutmahlzeit die Ehrlichien eines infizierten Hundes auf und überträgt sie bei jedem erneuten Biss auf weitere Hunde.

Eine Übertragung der Ehrlichiose von Hund zu Hund ist daher nicht möglich. Eine Ausnahme sind Ehrlichiosen, die durch Bluttransfusionen infizierter Hunde verursacht wurden.

 

 

WIE ÄUSSERT SICH EINE EHRLICHIOSE BEIM HUND?

 

Die Ehrlichiose beim Hund lässt sich in drei Stadien unterteilen:

Akute Krankheitsphase: In dieser Phase der Ehrlichiose sind betroffene Hunde matt und abgeschlagen und haben Fieber. Die Lymphknoten schwellen an und die Milz vergrößert sich (Splenomegalie). Die Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten), die für die Blutgerinnung wichtig sind, sinkt. In der Folge treten kleine, farbspritzerartige Blutungen der Haut (Petechien) auf. Seltener kommt es zu Erbrechen, gelegentlich tritt flüssiger, bisweilen auch eitriger Nasenausfluss aus. Die akute Krankheitsphase der Ehrlichiose beim Hund dauert zwischen einer und vier Wochen an. Unbehandelt kann die Krankheit chronisch werden. Mittel der Wahl bei der Therapie bei Ehrlichiose ist Doxycyclin in einer Dosierung von 10 mg/kg täglich für 28 Tage.

Beschwerdefreie Krankheitsphase: Obwohl der Hund mit der Ehrlichiose infiziert ist, fallen keinerlei Krankheitszeichen auf – kommt es zu keiner Neuinfektion können die Ehrlichien, wie die Antikörper, mit der körpereigenen Bluterneuerung nach und nach aus dem Körper gewaschen werden. Daher ist Ehrlichiose – rechtzeitig erkannt – durch eine mehrwöchige Antibiotikatherapie (Doxycyclin HYCLAT) sehr gut heilbar!

Chronische Krankheitsphase: In der chronischen Krankheitsphase – wenn ein Hund keine rechtzeitige Behandlung erhält – verursacht die Ehrlichiose beim Hund massive Blutbildveränderungen. Die Anzahl der weissen und roten Blutzellen sowie die der Blutplättchen sinkt dramatisch, gleichzeitig steigt die Menge an bestimmten Immunglobulinen. Es kann zu plötzlicher Erblindung, Blutungen, Gelenkentzündungen und Nierenschwäche kommen. Auch eine Hirnhautentzündung (Meningitis) kann vorkommen, betroffene Hunde leiden dann unter Verwirrtheit, Gleichgewichtsstörungen oder Lähmungen. Vielfach sterben Hunde in dieser Krankheitsphase der Ehrlichiose.

 

 

WIE IST DIE PROGNOSE, WENN DER HUND EHRLICHIOSE HAT?

 

Gerade bei Welpen und Hunden die zwar positiv getestet wurden, aber bei denen die Krankheit keinerlei Symptome zeigte und die sofort mit einer 4 Wochen Kur Antibiotika behandelt wurden, werden später keine Krankheitsausbrüche erwartet. Das Risiko von Rückfällen ist nach einer erfolgreichen Behandlung und ohne Neuansteckung nahezu auszuschliessen.

Durch rechtzeitige Tierarztbesuche und die richtigen Medikamente, hat auch Ehrlichiose als bakterielle Infektionskrankheit seinen Schrecken verloren. Der Behandlungserfolg steht sehr gut, aber selbst ein Hund, welcher die Bakterien ein Leben lang in sich trägt und überwacht wird, kann ein sorgenfreies, glückliches Leben führen.